FRS Migration auf DFS-R
Das Thema an sich ist zwar ein alter Hut, wurde aber die letzten Jahre gerne aktiv verdrängt – und fällt einem jetzt doch verstärkt wieder auf die Füße, da Windows Server 2019 den alten File Replication Service für die SYSVOL Migration nicht mehr unterstützt und sich ein auf Server 2019 basierter Domain Controller nicht zur Domäne hinzufügen lässt, solange FRS noch genutzt wird. Ob dem so ist kann man mit dem Migrationstool DFSRMIG.exe überprüfen. Eine Abfrage über die Kommandozeile mit dfsrmig /GetMigrationState verrät den aktuelle Status. Ist noch nichts passiert, sieht das wie folgt aus:

Damit die Migration beginnen kann, muss die Domäne mindestens auf Domain Level Server 2008 angehoben sein. Sollte diese noch einen tieferen Level haben, muss zunächst der Domain Functional Level angehoben werden und hoffentlich nicht mehr bestehende Server 2003 oder älter basierende Domain Controller aus dem AD entfernt werden.
Im ersten Schritt muss die Migration in den Startmodus versetzt werden. Dass passiert über den Befehl
dfsrmig /SetGlobalState 0

Bitte nicht von der Meldung der unzulässigen Statusänderung abschrecken lassen, diese ist im ersten Schritt beim Setzen auf GlobalState = 0 normal. Den zwischenzeitlichen Stand kann man wieder mit Hilfe von
dfsrmig /GetGlobalState abfragen

Sobald alle Domain Controller den Global Status “Starten” erhalten haben, kann es mit Schritt 2 weitergehen, dem Status “Vorbereitet”. Das geht mit dem Befehl
dfsrmig /SetGlobalState 1
Dadurch wird auf den Domain Controllern neben dem bestehenden SYSVOL Verzeichnis noch ein Verzeichnis SYSVOL_DFSR angelegt un der Inhalt des SYSVOL Verzeichnisses hineinkopiert. Eine aktiver Zugriff erfolgt in dieser Phase noch nicht.


Ob der Schritt auf allen Domain Controllern erfolgreich war, erkennt man wiederum mit der Abfrage
dfsrmig /GetGlobalState

Sobald der Status auf allen Domain Controllern erfolgreich in den Status “Vorbereitet” gewechselt ist, kann es mit dem nächsten Schritt weitergehen, dem Wechsel in den Status “Umgeleitet”. Ein
dfsrmig /SetGlobalState 2
ermöglicht das. Ab diesem Zeitpunkt wird die SYSVOL Freigabe auf den neuen SYSVOL_DFSR Ordner umgeleitet und aktiv Anfragen aus diesem Share heraus beantwortet. Die FRS Kopie des SYSVOL Verzeichnisses läuft zwar noch mit, bedient aber aktiv keine Systeme mehr.

Auch hier erfolgt die Kontroller wieder über den Befehl dfsrmig /GetGlobalState

Als finaler letzter Schritt steht abschließend die Deaktivierung von FRS an. Dies erfolgt mittels
dfsrmig /SetGlobalState 3
Bevor dieser ausgeführt wird unbedingt noch einmal die Eventlogs auf eventuelle Fehler überprüfen, da dieser letzte Schritt nicht mehr umkehrbar ist.

Der erfolgreiche Abschluss lässt sich auch hier wieder mittels dfsrmig /GetGlobalState abfragen

Wer das ganze mit entsprechenden Hintergründen selbst noch einmal nachlesen möchte wird bei Microsoft unter folgendem Link fündig:
SYSVOL Migration States
https://docs.microsoft.com/en-us/previous-versions/windows/it-pro/windows-server-2008-R2-and-2008/dd641052%28v%3dws.10%29